Mütter und Kinder profitieren gemeinsam

In Deutschland leben knapp 3 Millionen Kinder mit süchtigen Müttern und /oder Vätern zusammen. Gerade sie laufen besonders in Gefahr, in ihrem späteren Leben ebenfalls von Alkoholmissbrauch und psychischen Folgeerkrankungen betroffen zu sein. Angesichts dieser Erkenntnisse ist ein Umdenken in der Therapie alkoholabhängiger Elternteile notwendig. Bei den ursprünglichen Therapien lag das Augenmerk allein auf den suchtkranken Menschen – ein System, in dem die Kinder völlig vergessen wurden. Dabei leiden sie häufig am meisten und haben ohne Hilfe von außen kaum eine Chance, sich normal zu entwickeln.

Eine der zentralen Komponenten der Mutter-Kind-Therapie ist die Schaffung eines sicheren Umfelds für das Kind. Alkoholkrankheit eines Elternteils kann zu instabilen Verhältnissen führen, die das Kindeswohl gefährden. Die Therapie bietet eine strukturierte Umgebung, in der die Mutter lernen kann, mit ihrer Suchterkrankung umzugehen, während das Kind vor schädlichen Einflüssen geschützt wird. Dies fördert nicht nur die körperliche Sicherheit des Kindes, sondern auch seine emotionale Stabilität.

Ein weiterer entscheidender Aspekt der Mutter-Kind-Therapie ist die Stärkung der Bindung zwischen Mutter und Kind. Der Alkoholismus kann zu emotionalen Entfremdungen führen, die die Beziehung belasten. Durch die gemeinsame Therapie können Mutter und Kind wieder miteinander in Kontakt treten, Vertrauen aufbauen und eine tiefere Verbindung entwickeln. Dies hat nicht nur positive Auswirkungen auf die unmittelbare Genesung, sondern auch auf die langfristige Beziehungsgestaltung.

In der DGD Fachklinik Haus Immanuel können bis zu 12 Begleitkinder betreut werden, während die Mütter ihre Therapie absolvieren. Ziel ist es, dass sich zwischen Mutter und Kind wieder eine tragfähige Beziehung entwickelt. Die Mütter bilden in unserem Haus eine eigene Therapiegruppe, der Therapieplan ist auf ihre spezielle Situation abgestimmt.

Erfahrene Erzieherinnen und Erzieher kümmern sich während der Therapiezeit um die Kinder. Sie betreuen Säuglinge und Kleinkinder im klinikeigenen Kindernest Sternstunden. Die Schulkinder besuchen Bildungseinrichtungen in der Region, sie werden am Nachmittag in einer Hortgruppe betreut. Auch schwangere Frauen sind in der DGD Fachklinik Haus Immanuel herzlich willkommen.